- Die Entstehung von Postmoor reicht
in die Zeit
1795 Johann Dammann, Neubauer im Post 1795 schlug die Geburtsstunde von Postmoor.
Pastor Fuhst schreibt hierüber u. a. in der von ihm herausgegebenen
Dorfchronik unter der o. g. Überschrift: Die Gesellschaft dieser Zeit war weitgehend
ständisch gegliedert. Damals zahlte man noch in der Währung von 1566
mit dem s. g. Reichsthaler. Hier ein Auszug aus der von Düringsakte
41.7 des Nds. Staatsarchivs Stade, in der die Meierpflichten von Dammann
anerkannt worden sind: „So
ist folgendes festgesetzet: Jochim Martens überläßet an Johann Dammann,
Seyn Ihm im Post Moore gehöriges Stükkes, um damit nach guthdünken Schalten und
Walten zu können. Wogegen Johann Dammann Sich verpflichtet von des
Jochim Martens Seyner Jährlig auf Michely zu entrichten 21 Rth. Meyer-Gefälle
an baaren Gelde 5 Rth. zu übernehmen, und Solche in der folge an mir
als Synen Künftigen Guths- Herren nebst 2 Rth. noch überher allso
in Allen alle Jahre auf Michely und zwahr Michely 1793 zum Ersten
Mahle 7 Rth, auch bey Veränderung der Guths-Herrschaft den Willkommen
mit 6 Rth. zu bezahlen und nichts ohne Guths-Herrlige Genehmigung
von Syner Meyer-Stelle zu Veräußern, bey Verlust des Ihm zu ertheilenden
Meyer-Rechts. Nachdem
Ihnen nun Obiges von mir deutlich vorgelesen und Sie Solches Ihrer
Meynung völlig gemäß erklärten, Sie Sich auch zu Erfüllung alles deßen,
daß hier Oben benanndt bey Verlust Ihrer Habe und Güter verpflichteten,
Soist Solches alles von mir die Guths-Herren genehmigt, Conformieret
und Johann Dammann nachdehm Er die doppelten Haftendung bezahlt das
Meyer-Recht ertheilet.“ Unterschrift: D. v. Düring Lt. Versicherungspolice vom 01.02.1856
hatte das Wohnhaus eine Länge von 55 Fuß = 16m und eine Breite von
ca. 11m und war mit 800 Mark bei der „Bremen und Verdensche Brand
- Versicherungs - Gesellschaft“ versichert. Das Haus stand mit seinem
nördlichen Giebel zum „Großen-Wiesen-Damm“ (B 73). Die erst im Jahre
1956 gefällten Bäume, die als Wind- und Wetterschutz vor dem Giebel
gestanden hatten, bezeugen es. Die Hofzuwegung erfolgte direkt vom
„Großen-Wiesen-Damm“ aus. Das Anwesen brannte ca. 70 Jahre nach
der Errichtung im Jahre 1869 ab, Gott sei Lob, daß es versichert war.
Es wurde dann an der Straße, heute „Altes Rasthaus“, neu errichtet.
Aber schon Mai 1871 erwirbt Hinrich Brüggmann, Holzhändler und Anbauer
in Postmoor die in Konkurs geratene Hofstelle. 1897 trennt Brüggmann
sich von dem Wohnhaus mit Hofstelle, behält aber das Wiesengrundstück,
wo das erste Haus gestanden hatte, in seinem Eigenbesitz. Durch die
Verkoppelung wird von der Dorfstraße (K 37) bis an den „Großen-Wiesen-Damm“
ein Koppelweg mit einer Zuwegung zur „Brüggmanns Weide“ neu geschaffen. Auf jeden Fall sind Johann Dammann und
seine Frau Catharina die ersten "Postmoorer"
gewesen. Ihnen folgten in späteren Jahren auf dem Töfenkamp weitere
Neusiedler: 1815 kamen Johann und Catharina Feindt mit Schwiegervater,
Johann Paul, sie hatten das Grundstück 1812 in der Franzosenzeit erworben.
Der Kaufvertrag wurde in deutsch und französisch abgefaßt. Damals gehörten wir zum französischen
Kaiserreich, zum Departement der Elbmündung, Arrondissement Stade
und Canton Horneburg. 1831 bauten Hinrich und Magdalene Bellmann,
Postmoor 7a; das Haus steht heute noch. Das Bellmann'sche Haus ist
das älteste noch erhaltene Haus aus der Gründerzeit von Postmoor! In dem Verzeichnis sämtlicher Ortschaften
im Königreiche Hannover von 1823, herausgegeben vom Kanzleirat W.
Ubbelohde, wird die Feuerstelle Dammann mit Hof "Post - Moor"
bezeichnet und mit 7 Einwohnern ausgewiesen, die Feuerstelle des Hofes
"Feindt" dagegen unter Töfenkamp mit 5 Einwohnern. In der Erbfolge der Familie Dammann spricht
man in den kirchlichen Unterlagen von 1795 von „Neubauer im Post",
1830 "Anbauer auf dem Töfenkamp", 1860 "Anbauer in
Postmoor." Die Neuansiedler in Postmoor wurden als
Ab- und Anbauern bezeichnet. Bekam jemand ein Stück Land von der Hofstelle
„abgebaut“, dann war er Abbauer; er konnte aber auch an anderer Stelle
Land erwerben und sich dort „anbauen“, mithin war er Anbauer. Das gesamte sich entwickelnde Wohngebiet
wird später als Postmoor bezeichnet. Bei Einführung der ersten Hausnummern
im Jahre 1857 wird der Ortsteil Postmoor als gesonderte Einheit von
Bliedersdorf mit Hausnummern ausgestattet. O, Heimatort,
mein Heimatort,
(Der „Meyer-Brief“ (Seite 1) zwischen
dem Gutsherrn D. von Düring und Johann Dammann)
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