Puggen sünd hüttodoogs origwat weniger worn. Frööer
geevt dat dorvon gans Patschon. De gansen Groobens in´e Auwischen
und in´n Bull´nbrook seeten vull dorvun. Un de Ebä's harn
nooch to daun, jüm dooltohool'n. Wo hüüt de Speelplatz vun Hornborg
is, soo twüschen Karkhoff un Möhl'nbeek, gegenöver vum Tivoli, leeg
soo'ne gans natte Eck, soo'n natten Dubben mit Beesen un Muurlögger;
een Eck, de keeneen rech bruuken kun. Puggenpool hebt se dor to seggt,
weil dor in'n Pool soveel Puggen an quarken wöörn. Op Hoochdüütsch
nööm man dat "Bliedersdorfer-Hude" oder ook „in den Forth.“
Un de Geegen
üm den Schüttenplatz dor seh'n se " Bliedersdorfer getheilter
Moor" to. Hude heet soveel wi =Wisch. Disse Bliersdörper Nooms
hebbt noch wat mit unsern Ohnherrn von Bliersdorpe to doon, em hüür
dat jo frööer all's to. Irst barg looter kreegen de odeliggen „van
Borch“ un von jüm de „von Dürings“ dat to Arv. Striekschooloopen To Winter, wenn de Pool tofroorn wöör,
lööpen de Kinner dor Striekschoo. Ook Hein Voigt hett dor Striekschoo
loopen, wi he ut sin Kinnertied votell'n dee. Hier Uttoch ut sin Gedich: Der
Poggenpool Zu Weihnacht bekam ich Schlittschuh
geschenkt Gemeinsame Eigentümer Das Gelände des Poggenpools gehörte zur
Realgemeinde Bullenbruch. Besitzer dieser 1.0895 m² großen Fläche
waren Bliedersdorf und Nottensdorf in ideeller Gemeinschaft. Durch
dieses Gelände führte für die Horneburger Bauern eine Viehtrift. Im
Rezeß von Nottensdorf von 05.05.1851 steht: „23)
Der Weg von Horneburg nach dem Hopfenhöfen bleibt unverändert beibehalten,
in dem derselbe vor dem Abbauers Johann Gehrcken’s Hause vorbei, und
ferner zwischen dem Mühlenbache und dem Felde vor dem Hopfenhöfen
hinführt“. In einer Bullenbruchs-Akte von 10.04.1815 heißt es:
„12. An der Bliedersdorfer Hut
u. Weide, in den Forth genannt - 33 Ruthen, 1 Fuß, 32 Zoll,“ (155,29
m lang, d. Red.). Horneburg konnte damals keinerlei Besitzansprüche
auf diese Flächen geltend machen. Turn-, Sport- und Spielplatz Reiter und Sporttreibende in Horneburg
und Umgebung bemühten sich gemeinsam um einen geeigneten Platz zur
Ausübung ihres Sportes.
Hauptsächlich die Reiter vom Reitverein
Horneburg und Umgebung, gegründet 1922 von Johannes Heinssen und einem Reit-lehrer, hatten es sich zur Aufgabe
gemacht, das nasse und morastige Poggenpoolgelände aufzufahren und
für ihren Sport herzurichten. Eine enorme gemeinsame Kraft-anstrengung
war erforderlich, um das zu bewältigen. Zunächst wurde daran gedacht,
die erforderlichen Sandmassen von Postmoor mit Loren auf Kippwagengleise
zu transportieren. Immer 6 Loren hintereinander sollten von einem
Pferd gezogen werden. 14 Tage sollte das Ganze dauern. Der Bahnübergang
mußte täglich 10 bis 15 Mal hin und her überfahren werden, und wenn
ein Zug kommen sollte, mußte das Kipplorengleis aufgenommen werden.
Es blieb also Theorie! Im Winter 1923/24 wurden Nägel mit Köpfen
gemacht. Der Flecken Horneburg und die Gemeinden Bliedersdorf und
Nottensdorf als Grundstückseigentümer wurden sich einig und schlossen
nachstehende Vereinbarung. Vereinbarung Die
drei Gemeinden Horneburg, Nottensdorf und Bliedersdorf vereinbaren
folgendes (Bliedersdorf vorbehaltlich der Genehmigung der Gemeindevertretung): 1. Die
Gemeinden Bliedersdorf und Nottensdorf verpachten ihre Anteilsrechte
an den sogenannten „Poggenpohl“ auf sechzig Jahre an den Flecken Horneburg
gegen eine jährliche Anerkennungsgebühr von drei Mark. Die
Pachtzeit soll verlängert werden, solange der Platz als Turn-, Sport-
und Spielplatz benutzt wird, andernfalls behalten sich die Gemeinden
Bliedersdorf und Nottensdorf das Recht des Rücktritts vor, falls der
Platz dauernd dieser seiner Bestimmung entzogen wird. 2. Der
Flecken Horneburg wird den Platz ungesäumt durch Auffahren und Einebnen
als Turn- und Spielplatz einrichten und dabei seinerseits die vom
Bullenbruch gestellten Bedingungen erfüllen. 3. Der
Jugend von Nottensdorf und Bliedersdorf wird für die Dauer des Vertrages
die Mitbenutzung des Platzes zum Turnen und Spielen zugesichert. Über
die etwaige Zeiteinteilung und Benutzungsart soll ein Ausschuß entscheiden,
in welchen der Flecken 2 und die Gemeinden Bliedersdorf und Nottensdorf
je 1 Vertreter entsenden. Wird eine Einigung nicht erzielt, so soll
der Herr Landrat um Entscheidung gebeten werden. 4. Zu
den Einebnungsarbeiten sollen Erwerbslose herangezogen werden und
zwar sollen auch die Erwerbslosen von Nottensdorf und Bliedersdorf
im gleichen Verhältnis mit beschäftigt werden, jedoch verpflichten
sich die Gemeinden Nottensdorf und Bliedersdorf gegebenerweise diejenigen
Beträge zu bezahlen, welche über die Erwerbslosen-Unterstützung hinaus
den Arbeitern gezahlt werden müssen. 5. Die
Vertreter von Nottensdorf und Horneburg haben Vollmacht. Horneburg, den 15. Dezember 1923
Unterschriften Am 18.12.1923 stimmte Bliedersdorf unter
der Bedingung zu: „Sofern
der eingerichtete Platz Einnahmen an Mieten, Standgeld oder ähnlichem
bringen sollte, sind diese auf die drei Gemeinden nach dem Verhältnis
1 (Horneburg) 2 (Bliedersdorf) 1(Nottensdorf) zu verteilen.“ Mit diesem Zusatz wurde der Vertrag abgeschlossen. Horneburg übernahm Ausgaben in Höhe von
5.000,-- RM. 20 Waggon Schlacke der Stader Saline wurden eingearbeitet.
In Spanndiensten schafften die Landwirte aus Bliedersdorf, Horneburg,
Issendorf und Nottensdorf 7000
Fuhren Sand aus den Sandgruben von Postmoor und füllten hiermit
das Gelände entsprechend auf. Die Postmoorer Blohm, Brüggmann, Feindt,
Meyer, Vordermühle und Weichert stellten ihre Gespanne ebenfalls zur
Verfügung. Die Handdienste wurden von Erwerbslosen ausgeführt. Im Sommer 1924 wurde auch mit finanzieller
Hilfe von Heinrich Voigt der Turn-, Spiel- und Sportplatz für Groß
und Klein fertiggestellt und feierlich eingeweiht.
Errichtung der Turnhalle am Tivoli Die Eingemeindung Mit Wirkung vom 01.11.1952 wurde eine
Fläche von 15.28 ha aus der Realgemeinde Bullenbruch ausgegliedert
und in den Flecken Horneburg eingegliedert. Neben dem Siedlungsbereich
Ostdeutscher Ring gehörte auch das Sportplatzgelände beim Tivoli
dazu. Der Rat der Gemeinde Bliedersdorf stimmte dieser Eingemeindung
nach
Horneburg am 23.01.1953 zu. Mit der Volksheimbaracke auf der Gemeindegrenze
zwischen Bliedersdorf und Hopfenhöfen, das im gemeindefreien Bezirk
Bullenbruch lag, fing es ursächlich an. Ihre Bewohner gehörten keiner
politischen Gemeinde an. Ein Gartengrundstück von 16.60 ar, an der heutigen Schützenstraße gelegen, damals noch Grenze zum Bullenbruch, wurde 1954 dem Flecken Horneburg zugeordnet. Durch den Grenzänderungsvertrag wurde
die Grenze bis zur Grundstücksgrenze vom Mühlenbetrieb Börner zurückgenommen. Trift durch den Poggenpool Nach dem Krieg, als die Baracken hinterm
Sportplatz abgebrochen werden sollten, um dort durch das s. g. Barackenräumprogramm
massive Häuser errichten zu können, wurde es notwendig, die s. g.
Viehtrift, die immer noch auf dem Papier vom Hause Duden über den
Sportplatz führte, aufzuheben. Der Flecken Horneburg hat die Bliedersdorfer
und Nottensdorfer als ideelle Eigentümer der angrenzenden Flächen
nicht direkt davon unterrichtet, daß sie die Aufhebung dieser Trift
vornehmen lassen möchte. Nein, sie hat es zwar öffentlich bekannt
gemacht, aber weiter nichts verlautbaren lassen. Da sich kein Eigentümer
meldete, um seine Besitzansprüche geltend zu machen, fiel die Grundfläche
der Trift an die Gemeinde, in der sie lag. Und so wurde Horneburg
Eigentümer dieser Wegeparzelle! Auch nicht gerade die feine englische
Art, „wi se de Bliersdörper un Nöttensdörper dormit rinleggt hefft“.
Jugend von Horneburg, Der Spielbetrieb auf dem Sportplatz wurde
fast ausschließlich von Horneburg bestritten. Die Bliedersdorfer und
Nottensdorfer nahmen ihr Recht kaum in Anspruch. Das sollte sich aber
plötzlich ändern, als die Bliedersdorfer ihr Dorfgemeinschaftshaus
bauten und ihren eigenen Sportplatz im Dorf nicht benutzen konnten.
Sie mußten ausweichen, aber wohin? Und so haben sie in Horneburg angeklopft. Aber, „Fleitjepiepen, dor har Ul seeten!.
Jungedi, wöör dat een Thioter. Iers de oole Vodrach bröch de Hornborger
to Insicht un se lööten de Bliersdörper to jümmer Rech kom'm! De Punktspeele,
de Bliersdörp in'e Kreisklass berieten müß, wöörn nu op den oolen
Puggenpool-Platz utdroogen. Hornborg heet denn ook, wat se lang vergeeten
harrn, den Dolar Pach pro Johr nobetoolt.“ Intwüschen betoolt se all
je 200 M an de beiden Gemee’n. Holzbrücke zum Bullenbruch Dort, wo sich heute ein Durchlaß durch
den Mühlenbeck am Bullenbruchsdamm befindet (Schützenweg/Industriestraße),
hat früher eine Holzbrücke die beiden Ufer miteinander verbunden.
Beim Einbau eines Durchlasses hat der Müllermeister Willy Börner dort
einen Holzkasten, der eine Brückenkonstruktion darstellte mit Pferdegespann
herausziehen lassen (Börner Privatakte vom 22. August 1980). Aufteilung des Bullenbruchs Als die Auflösung
der Realgemeinde Bullenbruch lt. Gebietsänderungsvertrag vom 7. Februar
1978 und am 18.02.1980 wirksam wurde und die Gemarkung auf die anliegenden
politischen Gemeinden - der Stadt Buxtehude (Hedendorf), dem Flecken
Horneburg und der Gemeinde Nottensdorf - aufgeteilt worden ist, konnte
Bliedersdorf keine Rechte mehr wahrnehmen, weil es keine direkte Anbindung
mehr zum Bullenbruch mehr hatte. Mit der Eingemeindung des Sportplatzgeländes
in den Flecken Horneburg hatte Bliedersdorf seine direkte Verbindung
zum Bullenbruch und den Anschluß an seine „332 Morgen Bliederstorfer Weiden“ verloren.
Nutzungsänderung Nachdem die Samtgemeinde und der Flecken Horneburg neue Sportstätten an der B 73 geschaffen haben, wird über die weitere Nutzung des Sportplatzes am Tivoli unter den Gemeinden Horneburg, Bliedersdorf und Nottensdorf heftig diskutiert. Laut Auszug des Stader Tageblatts vom 7.7. 2000 sieht die Samtgemeinde eine Änderung des Flächennutzungsplanes für eine gewerbliche Nutzung der Sportfläche vor. Die Gemeinden Bliedersdorf und Nottensdorf, die Eigentümer des größten Teiles der Fläche sind, befürworten eine Wohnbebauung. Damit der Begriff "Poggenpohl" nicht verloren geht, hat der Flecken Horneburg im Sommer 2002 die Zuwegung entlang des ehemaligen Sportplatzes zum Industriegebiet im Bullenbruch mit diesem Namen versehen. Die Zukunft des Sportplatzes am Tivoli auf dem 13.000 m² großen Gelände des ehemaligen Puggenpols wurde jetzt (im Dez. 2002) endgültig besiegelt. Die gemeinsamen Flächenanteile, die sich im Besitz der Gemeinden Bliedersdorf und Nottensdorf befanden, sind an den Flecken Horneburg veräußert worden. Der Flecken hat das gesamte Grundstück an eine Investorengruppe verkauft. Nach den Plänen des Architekturbüros Gerhard Schulenburg soll auf dem Gelände ein Fachmarktzentrum entstehen. Die Firma Aldi will hier sein neues Domizil errichten; ferner sollen eine Drogerie sowie ein Bäcker hier Einzug halten. Zwischen den Gebäuden soll eine großzügige Parkfläche angeboten werden. Nach langer Verzögerung haben nunmehr im April 2004 die Vorbereitungen zur Errichtung des Einkaufszentrums durch den Planer des Buxtehuder Architekturbüros begonnen. Der bisher aufgeschüttete Damm zum Schutz der Ansiedlung "Ostdeutschen Ring" wurde aus bautechnischen Gründen wieder abgetragen. Schon im September soll hier der Aldi-Markt eröffnen. Außerdem wollen die Bauherren der "Projektgesellschaft Horneburg" dort eine Filiale des Textildiscounters, einen Drogeriemarkt, einen Hol-ab-Getränkemarkt, einen Bäcker und zwei weitere Fachmärkte ansiedeln. Am 02.07.2004 wurde Richtfest beim neuen Fachmarktzentrum gefeiert. Auf dem 9200 m² großen Areal mit einer Verkaufsfläche von 3000 m² werden sich verbindlich neben Aldi, Hol-ab-Getränkemarkt, kik-Textilien, Schlecker-Drogeriemarkt sowie Tedi-Haushaltswaren ansiedeln. Für die Kunden werden 130 Parkplätze geschaffen, die verkehrsgünstig über zwei Zufahrten vom Poggenpohl sowie vom Vordamm, gegenüber des Gasthauses Tivoli- zu erreichen sind.
Am Montag , dem 04. Oktober 2004, um 9.00 Uhr wird nach viermonatiger Bauzeit in Horneburg, Am Poggenpohl das neue Fachmarktzentrum eröffnet. |
Nächster Artikel: "Sträucher und Bäume machen Geschichte" | Vorheriger Artikel: "Conrad Heinrich Daniel Voigt" | |
This document maintained by info@postmoor.de
Material Copyright © 1995 - 2013 Hans-Jürgen Feindt |